Vintage Feeling
Nach der Veröffentlichung bzw. Neuauflage des legendären Datomasters in 36mm hat Nivada einen neuen Chronographen rausgebracht, der sicherlich so manches Uhrenherz erwärmt. Mit der Mecaquartz-Version des Chronokings (welcher in der mechanischen Version ursprünglich ein zusätzliches Datumsfenster hat) hat man neben dem neuen, eigenständigen Design eine sehr interessante Uhr auf dem Markt gebracht. Wer bisher auf der Suche nach einem Vintage Chrongraphen war, konnte sehr schnell bemerken, dass die Preise je nach Zustand sehr schnell im 4-stelligen Bereich angesiedelt sind. Auch Nivada bietet in dieser Preiskategorie mechanische Uhren an. Nach dem Datomaster hat man aber jedoch mit der Chronoking abermals eine "günstige" Alternative für Uhrenliebhaber geschaffen, ohne zu sehr auf die Design-DNA zu verzichten
Der erste Eindruck gefällt. Denn mit 38mm Gehäusedurchmesser und 46,5mm lug-to-lug sind die Proportionen sicherlich für die meisten Armgelenke kein Problem. Der große Sekundenzeiger sowie zwei Totalisatorenzeiger sind in rot gehalten, um den Kontrast zu den anderen Farben zu gewährleisten. Die Totalisatoren selbst sind eine Mischung aus weiß, gelb und beige und verleihen dem Chronographen den entsprechenden Vintagelook.
Werk & Verarbeitung
Das aus Edelstahl 316L gefertigte Gehäuse der Nivada Grenchen Chronoking Aviator Sea Diver bietet ein ähnliches Gesamtprofil wie die verschiedenen Chronomaster-Modelle der Marke. Insgesamt misst es 38 mm im Durchmesser und 12,95 mm Dicke. Die Bandanstöße sind mit gebürsteten und polierten Oberflächen versehen und verfügen über große, sich verjüngende Hörner. Die Lünette ist mit einem schwarz eloxierten Aluminiumeinsatz umgeben, der eine Zeitskala von 60 Minuten aufweist. Der Gehäuseboden aus Edelstahl ist verschraubt und das Markenlogo ist auf den Boden geprägt.
Der Chronoking wird von einem Seiko VK64 Mecaquartzwerk angebtrieben, wobei der Sekundenzeiger einmal pro Sekunde tickt. Es handelt sich hierbei also nicht um eine Hybridvariante, die bei anderen Uhren für einen durchschwingenden Zeiger sorgt und somit das Merkmal einer mechanischen Uhr kopiert.
Robustes Glas
Passend zum Vintage-Style wurde ein Saphirglas mit einem doppelt gewölbten Form sowie einer Antireflexbeschichtung. verbaut, welches die Gehäusehöhe um ca. 0,5mm größer macht. Auch wenn in vielen alten Chronographen Acryl- oder Plexiglas zum Einsatz kommt, ist ein Saphirglas definitiv die bessere Alternative, insofern man den Chronoking als Toolwatch im Outdoorbereich nutzen möchte. Je nach Blickwinkel der Uhr "verschwimmen" die Indizes am Rand der Uhr, was aber gut zum Charme der Uhr passt.
Gute Toolwatch?
Neben dem Glas macht auch die Ablesbarkeit des Zifferblatts bzw. der Indizes eine gute Toolwatch aus, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Die Stundenzeiger, der Minutenzeiger sowie die Stundenmarkierungen sind mit Super-LumiNova® versehen. Diese strahlen recht stark am Anfang, lassen aber auch sehr schnell wieder nach. Sollte man also über längere Zeit im Dunklen tappen, kann es zu Schwierigkeiten bei der Ablesbarkeit des Chronographen kommen. Bei Tag ist die Uhr besser ablesbar, auch wenn sich Indizes, Totalisatoren und Zeiger farblich ein wenig beißen, so dass man schon etwas genauer hinschauen muss.
Besonders positiv hervorzuheben ist die Stunden-Lünette. Diese lässt sich in beide Richtungen drehen.
Zum schnelleren Anbringen neuer Bänder kommen die Lederarmbänder von Nivada mit einem Schnellverschluss (quick release). Außerdem befinden sich wie bei den NOMOS-Modellen Löcher in den äußeren Flanken, die einen unkomlizierten Zugang zu den Fedestegen verschaffen. Die Versionen mit Stahlband erfodern schon mehr Fingerfertigkeit. Bei passenden Natobändern benötigt man noch zusätzliche Stege für den 20mm Bandanstoß. Letzter sorgt dafür, dass man aus einem guten Fundus an Armbändern wählen kann.
Zudem ist die Uhr bis 100m wasserdicht.
Drücker & Krone
Auf der rechten Seite befindet sich die Krone auf 3 Uhr, welche durch das Nivada_Logo signiert ist. Die beiden anliegenden Drücker betätigen den bereits erwähnten roten Sekundenzeiger, welcher eine Flybackfunktion hat. Wenn man den Zeiger bis ca. 30 Sekunden läufen lässt, geht er gegen den Uhrzeigersinn auf die 12 Uhr Position zurück. Danach schwingt der Zeiger im Uhrzeigersinn. Die Drücker lassen sich sehr einfach bedienen und haben einen guten Druckpunkt.
Wer die Uhr auf links trägt, sollte keine weiteren Einschränkungen durch die Verarbeitung erfahren.
Fazit
Der Chronoking von Nivada Grenchen war innerhalb der ersten Stunden bereits ausverkauft. Durch die Limitierung auf 100 Stück konnte somit nicht jeder in den Genuss dieses Chronographen kommen. Für diejenigen Uhrensammler, die nach einer preislich attraktiven Alternative suchten, war der Chronoking für 470$ relativ erschwinglich. Es bleibt aber abzuwarten, ob es ähnliche Modelle bald auch in einer mechanischen Version geben wird.
Der derzeitige Trend, Modelle nur noch in kleinen Chargen anzubieten hat seine Vor- und Nachteile. Die Uhrehersteller können besser kalkulieren, insofern sie marektingtechnisch ihre Neuvorstellung ausreichend gut bewerben und dementsprechend schnell abverkaufen können. Auf der anderen Seite entsteht durch die Limitierung ein gewisser Hype, so dass man sich noch mehr Aufmerksamkeit sichert. Allerdings ist die geringe Verfügbarkeit nicht immer ein Vorteil für weitere Interessenten, die ebenfalls solche Modelle nachfragen, wodurch sie sich dann auf dem Graumarkt wiederfinden.
Dennoch versteht es Nivada, seine Kunden abzuholen, was die letzten Modellereihen zeigen: Neuauflagen vergangener Modelle, gepaart mit Vintageflair und Nostalgie sowie passende Gehäusegrößen. Eine gute Alternative also, wenn man nicht unbedingt tausende von Euros für Vintage-Modelle ausgeben möchte.
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Verfasst von Patryk am 20.03.2023
Der Autor dieses Beitrags!
Patryk
Gründer von OhMyStrap!
Alter: 44
Instagram: @ohmystrap
Uhrentyp: sportlich, elegant, minimalistisch, Chronographen
Grail watch: Rolex Daytona 116509 Weißgold mit blauem ZB
Hobbys: Musik auflegen, Reisen, Lesen, Sport
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